Wer "macht" Gastronomie Küche?





19.4.2022



Was im Restaurant auf den Tisch kommt bestimmt kaum der Koch der dort in der Küche schafft. Es heißt ja nicht umsonst: "Der Gast ist König"! Der Koch macht was man ihm anschafft. Und das ist schon immer so.






Sehr witzig Herr Witzigmann?
Kein Geringerer als der ewige Starkoch, Jahrhundertkoch oder kulinarisches Jahrtausendgenie Eckhart Witzigmann lacht vom Gastro Magazin mit den vielen tollen bequemen (convienient) Aufwärmsachen aus der Lebensmittelindustrie und gibt sein Wissen zum Besten, mit seiner wohlwollenden Meinug begleitend, damit wir Soldaten der kochenden Brigaden der Welt, es ihm gleichtun möchten.

Seit gut vierzig Jahren beherrschen von der Lebensmittelindustrie erzeugte Ikonen der Kochkunst wie Herr Witzigmann und Kollegen im deutschsprachigen Raum die Vorgänge in den Gastronomieküchen und steuern mit ihren Auftritten in den Medien das Konsumverhalten der Massen. Vom Tankstellenshop bis zum Cash and Carry Diskonter der Gastronomie, alle können diese Herrschaften zur Verkaufsförderung benutzen. Gourmetküche ist in aller Munde.

Im Gastro Magazin vom März gehts um veganes Beuschel und um die neuesten Burgerkreationen aus dem Fundus der C&C Lieferketten. Thema Nummer eins ist die vegane Alternativkost. Alles was dick und rund macht und alles unter der Prämisse, ehrlich regional und nachhaltig zu sein. Die Natur ist auf Papier gedruckt, doch kaum noch in den Produkten, sieht man das als Naturalist, nicht als Chemiker.
Da gibt gibt der "Visionär" sogar auch zu, es schon immer versucht zu haben, was aber in seinen jungen Jahren stets von den "Machern" der Gourmetführer, von denen er sich schließlich auch abhängig gemacht hat, ohne die er uns ja gar nicht bekannt wäre und womöglich schon in einem Altersheim lebend und nicht noch vom vergangenen Ruhm zehrend, die Branche derartig belehrend, in der Welt herumgeistern könnte....


Die ihn dazu gemacht haben, waren aber nicht wir "normalen" Gäste und Genießer, die sich im Gasthaus eine gute Mahlzeit wünschen, eine solche die leistbar ist, und gut nährt. Uns, denen ein Schnitzel mit guten Kartoffen reicht um glücklich satt zu werden. Das waren wohl eher eine von der Mode und auch der Lebensmittelindustrie gesteuerte Kundschaft, bestsituiert, bestgekleidet und in besten Positionen, welche sich mit uns normalen Leuten außerhalb ihrer Funktion die sie gesellschaftlich inne hatten, gar nicht abgeben mochte und sich daher auch beim Essen einen stillen Winkel suchte, wo der Normalbürger nicht spontan zur Türe hereinkommen konnte und den Industriebonzen oder Superstar des Kinos beim Speisen von Luxusmahlzeiten zusehen mochte.


Die Schickeria einer Großstadt, der Geldadel bestimmt das Essverhalten der Bürger?


Witzigmann ist jetzt eben auch nur ein Koch der sich den Gepflogenheiten einer staatsgesteuerten Esskultur opferte, die mit den Jahren, da sie bestand, immer schlimmer entartete. Wer da einmal drin war, der kann jetzt nicht mehr anders. Der kann nur mehr so tun , als ob! Als alter Mann hält er jetzt seinen Kopf auch noch für das unterste Segment der "Gourmet Küche" hin.


Dem denaturierten Futter der Massen in Großgaststätten, die sich unter dem Applaus von ausgezeichneten Spitzenfachleuten aus dem Funduns der Convienience Industrie ihre Delikatessen zaubern.


Personalmangel und dem Kostendruck begegnet man auf eine ganz falsche Art. Anstatt das Angebot so zu verkleinern, dass es mit weniger Personal machbar wird, die Gästefrequenz so zu senken dass die Verwaltung einfacher wird, geht man dazu über noch mehr Speisen Angebot zu bieten und Dank dieser Fertigprodukte aus der Tiefkühltruhe die Qualität noch schlechter werden zu lassen. ​


Bernhard Gössnitzer